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Öko-Tipps des BUND für den Garten 

Bewässerung ohne Gift

Meist bestehen Schläuche aus PVC, dessen Schadstoffe durch Wärme und Licht gelöst werden. Wenn man das Gemüsebeet gießt, gelangen die Gifte nicht nur in die Umwelt sondern auch in die Nahrung. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) rät daher, PVC- freie Gartenschläuche zu nutzen.
Öko-Test hat verschiedene Schadstoffe nachgewiesen: Weichmacher, so genannte Phthalate, Stabilisatoren aus zinnorganischen Verbindungen, und auch Schwermetalle wie das nervengiftige Blei. Im Schlauch abgestandenes Wasser ist bei hohen Temperaturen besonders belastet. Es ist nicht zum Gießen geeignet. Laut BUND sollte Gartenschlauch-Wasser grundsätzlich weder zum Trinken noch zum Duschen genutzt werden.
PVC-freie Gartenschläuche sind im Garten- oder Baufachhandel schwer zu finden. Im Internet werden Gartenschläuche aus dem ökologischen Ersatzmaterial Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (kurz EPDM) oder Gummi angeboten. Wer sicher gehen will, wählt einen Trinkwasserschlauch. Er ist zwar deutlich teurer, erfüllt aber die Vorgaben der Gesundheitsämter. Ein Anbieter ist www.biogartenversand.de

Regenwasser vielfältig nutzbar

Kostbares Trinkwasser kann gespart werden, indem im Garten möglichst viel Regenwasser aus der Tonne oder einer an die Regenrinne angeschlossene Abwassergrube genutzt wird. Aber auch im Haus selbst lässt es sich einsetzen. Der BUND empfiehlt es zum Pflanzengießen, für die Toilettenspülung, beim Putzen und zum Wäschewaschen. Besonders in Regionen, in denen sogenannte "gesplittete" Abwassergebühren jeweils entsprechend der Grundstücksgröße erhoben werden, lassen sich so Wasser- und Abwassergebühren sparen.
Ideal für den Einbau einer Hausanlage ist ein schräges Dach. Zur Anlage gehören ein Wassertank, ein ausgefeiltes Rohr- und Filtersystem und eine möglichst leise und effiziente Pumpe. Eine komplette Anlage kostet etwa 4000 Euro und wird in einigen Bundesländern gefördert. Da Regenwasseranlagen aufwändig sind, lohnt sich ihre Installation nur bei einem Neubau oder einer Grundrenovierung des Hauses.
Aber schon für wenig Geld lässt sich Regenwasser nutzen: Mit einer an der Regenrinne angebrachten Regenklappe lässt sich das Niederschlagswasser in eine Tonne oder Grube leiten und zur Bewässerung im Garten sammeln.

Ökologischer Pflanzenschutz

Grundlegend beim biologischen Pflanzenschutz sind vorbeugende Maßnahmen, um Pflanze und Boden gesund zu halten. So ist es grundsätzlich besser heimische Pflanzen anzubauen. Sie sind an den jeweiligen Boden angepasst und somit robuster. Nutzpflanzen sollte man zudem möglichst in Mischkulturen pflanzen, da bestimmte Arten dann die Fressfeinde ihrer Nachbarn verdrängen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Beachtung einer Fruchtfolge, sie beugt der Auslaugung des Bodens vor.
Zur biologischen Schädlingsbekämpfung eignen sich Pflanzenjauchen oder -tees. Sie wirken schnell und sind nicht giftig. Brennnesselsud wirkt gegen Blattläuse und Spinnmilben und ist zugleich ein Dünger. Beinwelljauche ist eine gut geeignete Nährbrühe für Tomaten, Kohl und Sellerie. Adlerfarnbrühe hilft den Pflanzen bei Kaliummangel. Wermuttee vertreibt Ameisen, Blattläuse, Raupen und Gemüsefliegen. Wer seinen Garten von Wühlmäusen frei halten möchte, kann Hundszunge, Knoblauch oder Steinklee pflanzen. Das Einbringen von Knoblauchzehen oder des Schnittgutes vom Lebens- oder Walnussbaum in die Mäusegänge hat eine ähnliche Wirkung.
Auch mechanische Maßnahmen können sinnvoll sein. Feine Netze sind eine Barriere für Gemüsefliegen. Kragen an den Kohlpflanzen verhindern die Eiablage der Kohlfliege. Asche, Holzwolle oder Steinmehl kann um schneckengefährdete Pflanzen gestreut werden. Auch dichte niedrige Zäune stoppen Schnecken. Mit höheren Zäunen lassen sich zudem Hasen und Kaninchen fernhalten.

Pflanzenjauchen: Biologischer Dünger und Pflanzenschutz

Pflanzenjauchen aus Brennnessel, Beinwell, Knoblauch, Zwiebel oder Ackerschachtelhalm stellen eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative zu künstlichen Düngemittel und Pflanzenschutzmitteln dar.
Laut BUND unterstützen Kräuterjauchen das natürliche Bodenleben und schonen nützliche Insekten, womit das ökologische Gleichgewicht beibehalten wird. Brennessel-Jauche zum Beispiel eignet sich besonders zur Wachstumsförderung von Obst, Blumen und Gemüse wie Gurken, Kohl, Porree, Tomaten oder Zucchini. Ihr Geruch wirkt zugleich abwehrend auf Läuse und Spinnmilben.
Um eine Jauche herzustellen wird das Pflanzenmaterial möglichst klein geschnitten, in einem offenen Gefäß bis zu 15 Zentimeter unter dem Rand aufgeschichtet und mit kaltem Wasser angesetzt. Das Wasser sollte nicht wesentlich höher als die Pflanzenschicht eingefüllt werden, damit genügend Sauerstoff an die eingelegten Pflanzen kommt. Da der Zersetzungsprozess sehr viel Sauerstoff benötigt, sollte das Gemisch zusätzlich zwei- bis dreimal am Tag umgerührt werden. Stellt man das Gefäß an einen sonnigen Platz auf, so verkürzt sich durch die Wärme der Gärungsprozess. Nach ein bis zwei Tagen beginnt die Jauche zu brodeln. Nach ca. 14 Tagen ist das Gemisch fertig.

Ökoteich im Garten

Ein Gartenteich erfreut seine Betrachter und ist ein ökologisch wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Ökologisch wertvoll wird der Biotop ab einer Größe von 3 m². Empfehlenswert sind sonnige Plätze zur Anlage des Teiches. Dort kann sich eine üppige Pflanzen- und Tierwelt entwickeln. Der größere Teil des Teiches sollte flach sein, vermeiden sollte man steile Ufer, damit Igel oder Mäuse gut hinausklettern können.
Natürlichste Mittel zur Abdichtung sind Lehm oder Ton. Der Einsatz von Folie ist am einfachsten. Teichfolien sind inzwischen auch aus umweltfreundlichem Polyethylen oder Kautschuk erhältlich. Um extreme Algenbildung zu verhindern sollte der auf die Folie aufgetragene Boden sehr nährstoffarm sein. Lehm oder Sand eignen sich am besten.
Für die Bepflanzung des Randes sind Habichtskraut, Gilbweiderich und Frauenmantel, für die Flachwasserzone die Schwanenblume, Sumpfschwertlilie oder Flechtbinse und für das Tiefwasser Seerosen, Froschbiss oder Wasserhahnenfuß am besten geeignet. Fische sollte man eher nicht in den Gartenteich setzen. Sie finden zuwenig eigenen Lebensraum vor und gefährden Froschlaich und Libellenlarven.

Saatgut und Pflanzen aus ökologischem Anbau

Samen und Jungpflanzen aus ökologischem Anbau bieten viele Vorteile. Sie werden ohne den Einsatz von Pestiziden gewonnen, damit bleiben Boden und Trinkwasser vor Schadstoffen verschont. Bio-Pflanzen sind weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge und gedeihen gut ohne chemische Spritz- und Düngemittel. Sie habe meist kräftigere Wurzeln und wachsen besser an. Obst und Gemüse aus ökologischem Saatgut sind praktisch für Hobbygärtner und -köche, denn sie haben eine längere Ernteperiode und reifen nicht alle zur gleichen Zeit. Ein Anbieter ist www.biogartenversand.de
Besonders reizvoll ist es, Samen von alten heimischen und fast vergessenen Pflanzen zu säen. Früchte wie Spargelerbse, Weiße Beete, Ochsenherz oder Berliner Aal bieten neue Geschmackserlebnisse. Der Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN) kümmert sich um alte und vom Aussterben bedrohte Sorten.

Schnecken ohne Chemie bekämpfen

Der BUND rät vom Einsatz von Chemie zur Bekämpfung der Schnecken ab. Besonders ungünstig ist Schneckenkorn auf der Basis von Metaldehyd oder Methiocarb. Fressen Igel oder Haustiere das Mittel oder die daran verendeten Schnecken, können sie ebenfalls sterben.
Um es erst gar nicht zu einer Schneckenplage kommen zu lassen, sollte der Garten so natürlich und vielfältig wie möglich angelegt sein. In Laubhaufen, Hecken und wild wachsenden Blumen und Kräutern können sich schneckenliebende Nützlinge wie Vögel, Igel oder Frösche niederlassen. Der Bereich um die Beete selbst sollte aber möglichst offen und trocken gehalten werden, denn Schnecken meiden trockene Wege. Um diesen Effekt zu erhöhen kann zusätzlich Holzwolle, Steinmehl, Asche oder Kalk ausgestreut werden. Thymian, Salbei, Senf oder Pfefferminze am Beetrand sind den Weichtieren ebenfalls lästig.
Schneckenzäune halten über 90 % der Schnecken ab. Wer Geld sparen und die Zäune selber bauen will, muss darauf achten, dass sie mindestens 10 cm in die Erde eingelassen werden, 10 cm nach oben ragen und oben eine Kante oder Rundung aufweisen. Die beste Zeit, um Schnecken von Zäunen abzusammeln, ist kurz nach einem Regen oder am späten Abend. Blumen und Gemüse sollten morgens gegossen werden, damit der Garten zur Ausgehzeit der Schnecken am Abend möglichst trocken ist.

Wurmhumus und Kompost für Garten- und Zimmerpflanzen

Im Garten gibt es viele Methoden, die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhöhen. Ein Komposthaufen sollte an einem halbschattigen und möglichst windstillen Ort eingerichtet und vor zu viel Niederschlag geschützt werden. Er liefert nicht nur hervorragenden Humus, sondern vermeidet auch Transporte von Küchenabfällen, Gras-, Baum- und Strauchschnitt.
Ein idealer Bodenverbesserer ist Wurmhumus. Der BUND rät, den Wurmkot von Herbst bis Frühjahr zu sammeln. Zur Gewinnung größerer Mengen können im Garten oder in der Wohnung Wurmkotfarmen angelegt werden. Von gekauften oder gesammelten Regenwürmern werden dabei in Holzkisten oder -verschlägen Küchenabfälle, verwelkte Blumen oder Kaffeefilter in Dünger verwandelt.
Geeignete Maßnahmen zur Bodenverbesserung sind auch das Mulchen, die Gründüngung und eine sinnvolle Fruchtfolge. So wird der Boden nicht mit Düngesalzen, sondern über die Optimierung des Bodenlebens verbessert. Das kommt auch dem Geschmack von Obst und Gemüse zu Gute. Der BUND rät, auf den Einsatz von mineralischen Düngern ganz zu verzichten, da sie das Grundwasser verunreinigen und zu Pflanzenkrankheiten führen können.

Klimaschutz im Garten

Gartenbesitzer können einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, wenn sie auf unnötige Geräte verzichten. Rasenmäher, Kettensägen, Häcksler, Laubsauger und Vertikutierer verpesten die Luft mit Stickoxiden und Kohlenmonoxid. Ein 2-Takt-Rasenmäher beispielsweise stößt pro Stunde so viele Kohlenwasserstoffe aus wie 156 Autos mit Kat. Kohlenwasserstoffe sind krebserregend, reizen Augen und Atmungsorgane und tragen zum Treibhauseffekt bei.
Der BUND rät, so weit wie möglich mechanische Geräte zu verwenden. Die Harke statt dem Laubsauger, ein Hackbeil statt des Häckslers. Bei einer 200 Quadratmeter großen Rasenfläche ist ein Handrasenmäher noch zumutbar - die sportliche Tätigkeit ist inklusive. Wer nicht auf den Rasenmäher verzichten will, sollte alte Rasenmäher durch moderne Geräte mit Katalysator und 4-Takt-Motor ersetzen. Eine umweltfreundliche Alternative sind auch solarbetriebene Rasenmäher.

Ein Garten für Nützlinge

Ein Garten, in dem Blumen, Kräuter, Obstbäume und andere Kulturpflanzen gemeinsam wachsen, lockt viele Tiere und Insekten an. Dazu gehören auch so genannte Schädlinge, die nicht selten Nützlinge sind. Marienkäfer, Schlupfwespen, Schwebfliegen und Ohrwürmer vertilgen beispielsweise die Blattlaus. Oft werden mit chemischen Bekämpfungsmitteln alle diese Insekten vernichtet.
Der BUND empfiehlt, Gärten mit möglichst vielen Pflanzenarten anzulegen, um den Schädlingsbefall zu minimieren. Eine Mischkultur heimischer Bäume und Sträucher mit Wiesen, Wildblumen und Wasserstellen bietet das beste ökologische Gleichgewicht und den optimalen Lebensraum für Nützlinge. Kornblume, Ringelblume und Margerite bieten der Schwebfliege ein Zuhause. Singvögel werden von Blumenwiesen und Kräutern angezogen. Große Laubhaufen locken Igel an, die sich über Schnecken hermachen. Auch Maulwürfe verspeisen Schnecken und Larven, wenn sie trotz der Sandaufwürfe unter der Wiese wohnen bleiben dürfen.
Nutzpflanzen kann man vor Insektenbefall schützen, indem man sie neben solche Pflanzen setzt, die Insekten entweder zu sich locken oder durch ihren Duft vertreiben. Kohlköpfe werden beispielsweise von Erdflöhen verschont, wenn man sie zwischen Salat und Spinat pflanzt. Auch Kräuterbeete halten Schädlinge fern und verströmen angenehme Düfte.

Wir bedanken uns beim BUND dafür, dass wir ausgewählte Öko-Tipps veröffentlichen dürfen. Sie sind gekürzt und leicht überarbeitet.

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